English | Hauptseite | Zero-G Flashbacks | Air Zero-G | Partial-G Flug | MIRIAM-2 | Expedition Z | V-ERAS 1 | Zero-G USA | Spaceport America | MIRIAM-1 | Austrian Parabelteam | SPFC 2002 | Physikalische Grundlagen | Parabelflug | Körperliche Auswirkungen | Leben im All | Forschung | Weltraumtourismus | Kunst


Leben im All

Das Leben im All unterscheidet sich durch das Fehlen der Schwerkraft grundlegend von dem auf der Erde. Alle Lebensgewohnheiten und täglichen Verrichtungen sind davon betroffen und müssen entsprechend den neuen Gegebenheiten umgestellt werden. Alles wird von der Schwerelosigkeit beeinflußt. Nicht einmal einen Gegenstand ablegen kann man, da keine Schwerkraft da ist, um ihn am Platz zu halten, würde er einfach davonschweben, wenn man ihn nicht auf andere Weise sichert.

Essen und Trinken

Gegessen werden kann ganz normal mit Messer und Gabel oder Löffel, aber die Nahrungsmittel dürfen nicht krümeln, deshalb werden die Speisen mit Soßen gereicht oder mit Gelatine versetzt, und statt Brot werden Tortillas gegessen.
Schlucken ist ganz normal möglich (es ist nicht schwerkraftabhängig), aber die Nahrung zum Mund bringen kann der Astronaut auf zwei verschiedene Weisen: Entweder er bewegt das Besteck mit der Nahrung darauf vorsichtig zum Mund, damit sich die Speise nicht löst und davonschwebt, oder er läßt sein Essen im Raum schweben und bringt seinen Mund zum Essen.

Getrunken werden kann nur aus geschlossenen Behältern mit Strohhalm zum Abklemmen, da Getränke in der Schwerelosigkeit nicht fließen.
Den Strohhalm muß man deshalb abklemmen können, weil sonst das Getränk weiter aus dem Behälter laufen und eine große Kugel im Raum bilden würde.

Schlafen


Eine Möglichkeit, an Bord eines Raumschiffs Schlaf zu finden: Im Schlafsack an einer Wand festgehakt

Zum Schlafen braucht es wesentlich weniger Aufwand als hier auf der Erde. Die Astronauten schlafen entweder (bei Missionen mit zwei Schichten) in Kojen mit Schlafsack, die zugezogen werden können, oder bei Einschichtbetrieb in einem Schlafsack, den sie in einer Ecke festhaken.

Manche schlafen auch freischwebend im Raum, je nach Vorlieben.

Auf der ISS stehen den Astronauten kleine Kabinen zur Verfügung, in die sie sich zur Entspannung und zum Schlafen zurückziehen können.

Es stehen auch Bänder zur Verfügung, mit denen die Astronauten sich festschnallen können, um das Gefühl des Aufliegens auf einer Unterlage zu schaffen. Manche Astronauten können so besser schlafen.

Übrigens: Im All wird aufgrund der Schwerelosigkeit weniger geschnarcht, da das Zäpfchen im Gaumen nicht nach hinten fallen kann.

Tägliches Leben und Hygiene

Die Astronauten auf der ISS können sich waschen und auch duschen, es gibt auch eine Toilette an Bord. Allerdings müssen die Einrichtungen für die Besonderheiten der Schwerelosigkeit ausgelegt sein.
Es darf z. B. kein Wasser frei in der Kabine schweben.

Da nichts fallen kann, werden Ausscheidungen und Abwasser in der Art eines Staubsaugers durch einen Luftstrom in einen Tank gesaugt. Auch die Dusche saugt das Wasser gleich bei Körperkontakt über einen speziellen Duschkopf wieder ab. Also kein prasselnder Wasserstrahl.

Zum Arbeiten müssen sich die Astronauten entweder in Fußschlaufen verankern oder einen speziellen Sitz benutzen, der den Körper festhält, damit sie nicht davonschweben.


Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper

Forschung in der Schwerelosigkeit

Die Spacenight-Seite

ESA bemannte Raumfahrt (englisch)

NASA (englisch)


Außerdem ist es ganz wichtig, regelmäßig Sport zu betreiben, um den Abbau der Muskulatur und Knochen zu reduzieren.

Dies geschieht auf speziellen Laufbändern, die simulierte Gewichtsbelastung erfolgt durch Gummibänder, die einen auf das Band drücken, wie im obigen Bild, oder auf dem Fahrradergometer. Zusätzlich gibt es auf der Internationalen Raumstation auch das ARED (Advanced Resistive Exercise Device), das Krafttraining mittels simulierter "Gewichte" - ebenfalls durch Zugkräfte - erlaubt.

Im Moment befinden sich weitere weltraumtaugliche Fitnessgeräte in der Entwicklung, so z.B. das Flywheel, bei dem über ein Schwungrad der Körper trainiert wird, oder auch eine weltraumtaugliche Vibrationsplattform. Diese sind bereits zahlreich in Fitnessstudios vertreten, dies ist ein Nebenprodukt aus der Forschung für die Fitness im Weltraum.